Patt im Streit um den Lohnverzicht

■ IG Metall dringt bei Viertagewoche auf vollen Lohnausgleich / Noch keine Verhandlungstermine festgelegt

Berlin (taz) – Die Unternehmensleitung bei VW hat zwar die Einführung der Viertagewoche schon groß in der Öffentlichkeit angekündigt, „es gibt aber noch nicht mal einen ersten Verhandlungstermin mit der IG Metall“, bedauerte gestern Georgi Arwanitidis, Sprecher des IG-Metall-Bezirks Niedersachsen/Sachsen-Anhalt gegenüber der taz. Der Bezirk ist der Verhandlungspartner des VW-Konzerns bei der vorgesehenen Änderung des Haustarifvertrages.

Nach Einschätzung der Gewerkschaft können sich die Gespräche über einen längeren Zeitraum hinziehen. Wie berichtet, möchte der VW-Konzern mit der Verkürzung der Arbeitszeit auch die Personalkosten um 20 Prozent senken. „20 Prozent Lohnkürzung sind aber nicht drin“, betonte gestern Arwanitidis. „Das ist für manche Beschäftigte ja schon die Miete.“ Der IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel erklärte gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung, die IG Metall werde auf vollen Lohnausgleich dringen. Ein positives Ergebnis der Verhandlungen sei keineswegs sicher.

Spekulationen, daß sich möglicherweise Dritte an der Finanzierung der Arbeitszeitverkürzung beteiligen werden, erhärteten sich bislang nicht. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich die Landesregierung in direkter oder indirekter Form an der Lohnsubventionierung bei VW beteiligt“, erklärte der Sprecher des Wirtschaftsministeriums Niedersachsen, Rainer Peters, gegenüber der taz. Auch das Arbeitsamt gewährt beim Wechsel auf Teilzeitarbeit kein Arbeitslosengeld. BD