Layer wird Generalmusikdirektor

■ Friedemann Layer, Dresden, hat beste Karten

Unser Staatsorchester ist heilfroh, daß es so einen noch abgekriegt hat, der Theaterchef ist offensiv einverstanden, und die Kultursenatorin will dann auch ihren Segen geben: Friedemann Layer, derzeit noch Kapellmeister an der Dresdener Semperoper, wird also höchstwahrscheinlich ab 1995 das Amt des bremischen Generalmusikdirektors bekleiden.

Früher geht's nicht, weil der Vielberufene noch ein Weilchen von Auftritt zu Auftritt eilen muß, ehe er sich hier niederläßt. In Dresden hat er gerade mit Ruth Berghaus die „Tosca“ gemacht; in Amerika tut er sich demnächst um und in Montpellier, und das „Orchestre de la Suisse-Romande“ muß er auch noch zuweilen dirigieren.

Layer gehört keiner musikalischen Fraktion an; er gilt als Mozartspezialist, hat sich aber auch in den anderen Fächern bereits erfolgreich umgetan, was dem Orchester am angenehmsten dünkte, wie sein Geschäftsführer Herbert Stern einräumte: Der Neue soll „nach sieben Jahren Unruhe“ vor allem an der musikalischen Allgemeinbildung des Klangkörpers arbeiten, und er soll sich darum kümmern, daß die Oper wieder ein ordentliches Repertoire kriegt: „Derzeit haben wir zum Beispiel nur drei Stücke, den ganzen November lang.“ schak