Mickey Rourke im Ring

■ Schauspieler soll Box-WM-Kampf am 20.11 aufwerten

Für Publicity ist gesorgt. Umsonst die Sorgen, die sich die Verantwortlichen der Universum-Boxpromotion hinsichtlich des Weltmeisterschaftskampfes zwischen Nestor Giovannini und Markus Bott gemacht haben.

Aufgrund der „schlechten Presse in Hamburg“ (laut Veranstalter) beim desolaten Vorkampf im Juni war bereits geplant, das Ereignis in Kaiserslautern stattfinden zu lassen. Doch TV-Exklusivrechtbesitzer Premiere hat ein besonderes Schmankerl für den Boxabend am 20. November aus dem Hut gezaubert. Mickey Rourke, Schauspieler (9 1/2 Wochen, Barfly), wird im Rahmenprogramm boxen. „Das ist natürlich ein Name, der alles in den Schatten stellt“, weiß auch Boxstallbesitzer Klaus-Peter Kohl und betont, daß von der Dramaturgie des Abends die Titelkämpfe seiner Schützlinge Markus Bott und Dariusz Michaliszewski im Vordergrund stehen werden. Der Kampf von Rourke, der in den USA schon ein paar Mal wenig überzeugend im Ring gestanden hat, ist als „showboxerischer Teil“ des Abends geplant.

„Wir wollen, daß man wieder über das Boxen spricht“, äußert sich Premiere-Sportchef Michael Pfad und will, um die Trennung zwischen Show und Titelkampf zu manifestieren, die Bilder vom Rourke-Kampf nur für andere Sender freigeben, wenn sie nicht im Sportteil laufen. Ein Gegner für den showboxenden Schauspieler ist noch nicht gefunden.

Erstaunlich trainingsfleißig präsentiert sich Markus Bott, der an dem Abend seinen an Giovannini verlorenen Titel im Cruisergewicht in der WBO-Version zurückerobern möchte. „Ich trainiere täglich vier Stunden“, erzählte Bott gestern der Presse. Und: „Das ist der wichtigste Kampf in meiner Karriere! Es ist zwar noch nicht meine letzte Chance – aber ich sehe es so, als ob es meine letzte Chance wäre.“

Mehr Chancen indes wird Dariusz Michaliszewski haben, der an diesem Tag einen seiner letzten Aufbaukämpfe bekommt, bevor er im kommenden Jahr um eine Weltmeisterschaft boxen soll. Sein Gegner ist der Argentinier Sergio Daniel Merani, der von 36 Profikämpfen 28 für sich entscheiden konnte.

kader