Teamgeist siegt

■ Eichkorn vermißte beim 0:0 gegen Uerdingen Killerinstinkt im St. Pauli-Team

Keine Änderungen beim FC St. Pauli. Obwohl Seppo Eichkorn beim freitäglichen 0:0 gegen Bayer Uerdingen die präsidialen Auflagen nicht erfüllte, darf er Trainer des Zweitligisten bleiben. „Wenn man das Bemühen der Truppe sieht, dann bin ich nicht unfroh dieses Ultimatum nicht aufrecht erhalten zu haben“, sagte Präsident Heinz Weisener nach dem ausgesprochen langweiligen Heimspiel. Es sind kleine Dinge, wie ein Anstieg der Gruppendynamik, die Weisener erfreuten und die ihn veranlaßten von seiner Direktive 4:0 Punkte aus den Heimspielen gegen Jena und Uerdingen Abschied zu nehmen. „Es hat sich etwas bewegt und das ist das Wesentliche. Der Wille mehr Leistung zu bringen ist da. In der Truppe entwickelt sich etwas, das in Richtung Teamgeist geht. Das Ultimatum ist vom Tisch.“

Der Wille zum Sieg ist also da, das war auch für die 16.000 Zuschauenden zu bemerken. Erschreckend indes die Erkenntnis, daß die Mannschaft offenbar nicht besser kicken kann, oder erhebliche Defizite im Spielaufbau festzustellen sind. Vor der Begegnung bei Fortuna Köln am Freitag darf deshalb weiter spekuliert werden. „Ich habe mich“, so Weisener, „zu diesem Thema einmal in Verbindung mit Ergebnissen geäußert. Und das tue ich kein zweites Mal.“

„Das Ultimatum hat mich nicht belastet“, erklärte Eichkorn. Und dennoch weiß auch der Trainer, der im September 1992 Michael Lorkowski abgelöst hatte, wie schwach seine Position momentan ist: „Nur der Erfolg zählt“. Noch immer hat St. Pauli ein negatives Punktekonto. Eichkorn lieferte die Begründung für die fehlenden Erfolge: „Uns fehlt der Killerinstinkt.“ Doch der 37jährige Fußball-Lehrer will die neue Harmonie nutzen und nach 28 sieglosen Spielen in der Fremde endlich wieder einmal einen Erfolg schaffen.

Unterdessen blickte Weisener auf die vergangenen turbulenten Tage zurück: „Ich habe mit keinem Trainer gesprochen. Ich habe auch nicht veranlaßt, daß mit einem Trainer gesprochen wird.“ Der ehemalige Leverkusener Coach Reinhard Saftig wurde in der vergangenen Woche schon als neuer Mann am Millerntor gehandelt.

kader