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Zwei Tage vor Klöckner-Entscheidung

■ Keine Unterschrift von Sidmar / Sörgel: „Ich bete jeden Morgen“

„Ich bete jeden Morgen, daß sie unser Modell für attraktiv halten“, sagt Klöckner-Betriebsrat Peter Sörgel. Obwohl er als Arbeitnehmervertreter in dem Aufsichtsrat des Duisburger Mutter-Konzerns Sitz und Stimme hat, die am Donnerstag die Entscheidung treffen wird, ist auch Sörgel in seiner Progose je nach Stimmung hin- und hergerissen: Mal hält er das „Bremer Interessentenmodell“ für zwingend genug, um den Klöckner-Aufsichtsrat und die Banken-Vertreter dafür einzunehmen, mal sinkt seine Hoffnung angesichts der starken Gegenkräfte. Die belgische Stahl-Firma Sidmar wird nach Sörgels Einschätzung auf keinen Fall ihren Einstieg in das Bremer Interessentenmodell vor einer Entscheidung in Duisburg unterschreiben — zu groß ist der Druck der Ruhr-Stahlkonzerne auf jeden, der die kleine Bremer Konkurrenz unterstützt.

Heute wird der Klöckner-Vorstand in Duisburg voraussichlich seine „Empfehlung“ an den Aufsichtsrat formulieren. Bei der Bremer Interessentenlösung würde der Mutterkonzern mit ca. 25 Prozent Miteigentümer der Bremer Hütte bleiben, als radikale Alternative bietet Thyssen 200 Millionen Mark auf die Hand. Dies ist für Sörgel das „Eurofer-Angebot“: Mit EG- Stillegungsprämien soll dann die gesamte Warmphase stillgelegt werden, die Thyssen-Werke würden Stillegungen an der Ruhr damit vermeiden.

Sörgel geht davon aus, daß am Donnerstag die Würfel fallen — jede Vertagung würde bedeuten, daß die Gegner der Bremer Interessentenlösung sich durchsetzen konnten. K.W.

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