Dasa läßt Politiker abblitzen

■ Konzern will Schließungen wie geplant durchziehen

Die Dasa bleibt hart: Von ihren Plänen, sechs Werke stillzulegen, drei Werke zu verkaufen und insgesamt 16.000 MitarbeiterInnen zu entlassen, weicht die Konzernspitze keinen Zentimeter ab. Das haben der Dasa-Vorsitzende Jürgen Schrempp und Daimler-Konzernchef Edzard Reuter gestern Spitzenpolitikern der sieben betroffenen Bundesländer deutlich gemacht. Über die geplanten Schließungen habe die Dasa nicht reden wollen, berichtete Bremens Wirtschaftssenator Claus Jäger (FDP) nach seiner Rückkehr aus München. Für Bremen bedeutet diese Aussage, daß die Entlassungen bei ERNO und Airbus unvermeidbar sind und daß die Dasa Lemwerder dichtmachen will.

Die vier MinisterpräsidentInnen von Bayern, Baden- Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie die Wirtschaftsminister aus Rheinland-Pfalz, Hamburg und Bremen waren mit dem Angebot nach München gefahren, in Bonn für die Zukunft der deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie zu werben, wenn die Dasa die Entlassungen vorerst aussetze. Die Konzernspitze setzte zusätzlich zu ihrer Unbeweglichkeit noch eins drauf: Die Aktivitäten der PolitkerInnen in Bonn seien trotz der geplanten Schließungen nötig, sonst würde die Dasa noch einmal 11.000 Menschen entlassen und möglicherweise ins Ausland abwandern. „Wir geraten damit in die absurde Situation, gleichzeitig in Bonn für die Dasa zu werben und zuhause in einer harten Konfrontation mit dem Konzern zu stehen“, sagte Jäger. bpo