Bonner reden sich fest

■ Gespräch zu Umzug nichts als Gelaber

Auch Spitzengespräche können Zeitverschwendung sein: Eine gestrige Runde zum Thema Umzug bei Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU), an der SPD-Vorsitzender Rudolf Scharping, die Fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU, FDP und SPD, Wolfgang Schäuble, Hermann Otto Solms und Hans- Ulrich Klose, mehrere Bundesminister sowie die Bürgermeister von Bonn und Berlin, Hans Daniels und Eberhard Diepgen (beide CDU) teilgenommen hatten, verlief ergebnislos.

Diepgen habe eine Umsetzung der Umzugsbeschlüsse des Bundestages sowie der Bundesregierung und der Bonner Koalition „ohne Wenn und Aber“ angemahnt, berichtete nach dem Treffen Senatssprecher Michael-Andreas Butz. SPD-Landeschef Ditmar Staffelt bemängelte dagegen, das Treffen habe „keinerlei Klarheit“ gebracht. Die Bundesregierung habe offenbar nicht die Kraft, den Umzugsbeschluß umzusetzen. FDP-Chefin Carola von Braun vermißte wiederum bei führenden SPD-Politikern gesamtdeutsche Verantwortung. Der Sprecher von Bündnis 90/Grüne, Stefan Noe, sagte, die Bonner tagten solange, bis „sie am Rhein angewachsen“ seien. diak