■ Standbild
: Raubkopie

„2 gegen 2“, Pro 7, Sonntag, 9.55 Uhr

Damit sie im Vakuum ihres Abspielfilm-Kanals nicht ganz überflüssig werden, taten sich Klaus Wilken, Vize-Chefredakteur von Pro 7, und sein Bonner Studiochef Vosskuhl zusammen. Statt am siebenten Tage zu ruh'n, ziehen sie fortan mit zwei geladenen Experten allsonntäglich aufs Terrain harter Polit-Information. Getreu der Devise „Von Amerika lernen, heißt Siegen lernen“, bringen die Münchner eine Raubkopie des CNN-„Crossfire“ in Umlauf.

„2 gegen 2“, das signalisiert eine Catch-Talk-Runde, wie sie kurzfristig unter Überdruck in Vox lief („Schlagabtausch“). Doch „Die Zwei“ gehen seriös zur Sache hinter dem stahlgrauen Pult, suchen rasch und routiniert nach Knackpunkten. Doch ausgereizt wurde das Reizthema „Viertagewoche“ nicht.

Das lag nur teilweise an der vertrackten Materie oder den Moderatoren. Schon eher an ihren Gesprächspartnern: PR- Kämpfern aus Gewerkschaft und Unternehmerverband. Geredet wurde nicht miteinander, sondern immer aus dem fiktiven Fenster des Bildschirms heraus. Neben den Öffentlich-Rechtlichen gibt es für die Öffentlichkeits-Funktionäre nun eine weitere Bühne der Selbstdarstellung.

Auch fehlt Wilkens/Vosskuhl im Vergleich mit den ZDF- Muppets Kienzle/Hauser noch der Show-Biß. „2 gegen 2“ – ein eindeutiges Unentschieden. Dieter Deul