Etappenziel locker erreicht

■ Elmshorner Michael Stich im Frankfurter ATP-Halbfinale

Der Elmshorner Michael Stich ist im Halbfinale der ATP-Weltmeisterschaft der Tennis-Profis in Frankfurt das Trumpf-As. Während der Elmshorner beim Kampf um das Becker-Erbe sein Etappenziel bereits vorzeitig erreicht hat, wahrte der Kroate Goran Ivanisevic am Donnerstag durch einen 6:4, 7:6 (7:4)-Erfolg über den Spanier Sergi Bruguera seine letzte Chance. Der Aufschlagkünstler aus Split benötigt allerdings in seinem letzten Gruppenspiel gegen den Schweden Stefan Edberg unbedingt einen Sieg, um nicht vorzeitig die Koffer packen zu müssen. Neben French Open-Gewinner Bruguera hat auch der Amerikaner Jim Courier bei dem mit 2,75 Millionen Dollar dotierten Spektakel in der Festhalle keine Möglichkeiten mehr, die Runde der letzten vier zu erreichen.

„Boris macht 'ne Baby-Pause – nun macht der Stich die Sause“ – das Spruchband in der Festhalle sorgte für Stimmung. Vor dem Spiel des Tages zwischen den beiden Siegern der Arthur Ashe-Gruppe, Pete Sampras (USA) und Stefan Edberg (Schweden), hatte Ivanisevic mit Bruguera leichtes Spiel. Der Kroate, der nach seiner Niederlage gegen Sampras am Mittwoch das Inventar in der Umkleidekabine zertrümmert hatte, holte sich in einem Spiel ohne Höhepunkte den ersten Satz bereits nach 29 Minuten. Im zweiten Durchgang lag der 22jährige Kroate schon 4:5 im Rückstand, doch der gleichaltrige Spanier konnte mit eigenem Aufschlag den „Sack nicht zumachen“. Im Tiebreak erwies sich Ivanisevic dann als der Stärkere und Glücklichere.

Publikums-Liebling Stich profitierte von Jim Couriers Drei-Satz-Niederlage im „Mitternachts-Krimi“ gegen Debütant Andrej Medwedew (Ukraine). Der Amerikaner sorgte als „Leseratte“ für Aufsehen. Auch die Lektüre eines Romans in den Spielpausen konnte ihn aber nicht retten.

dpa