Blutige Fährte im kino

„Es kam vor, daß zwei Tage nach Abschluß der Arbeiten am jeweiligen Drehort der „Green River-Mörder“ wieder zuschlug,“ schildert der Regisseur Ari Roussimoff die Umstände, unter denen sein zweiter Film Trail of blood entstand. Das Dokudrama berichtet von einer bis heute nicht aufgeklärten Mordserie, die Anfang der 80er Jahre in verschiedenen Staaten der USA für extreme Reaktionen des ermittelnden F.B.I und des chancenwitternden Klu-Klux-Clan, aber auch von geiferfreudigen Bürgern und den entsetzten Kolleginnen der Opfer, meistens Stricherinnen, sorgte. Roussimoff interessierte jedoch nicht nur der Mörder „unter uns, in uns oder aus der Nachbarwohnung. Der Serienmörder vom Green River ist der Rahmen,“ erklärt der Maler, „ das Bild in dem Rahmen bedeutet jedoch das Zentrum meiner Arbeit und trägt den Namen Amerika.“ Das Land mit den meisten Serienmördern der Welt bringt offensichtlich Schauspieler hervor, die mangelndes Talent durch eine beklemmende Glaubwürdigkeit ersetzen. Wer der Blutfährte hinterherspürt, wer auf den Grund der traurigen Morde, der irrsinnsnahen Ermittlungen und der dargestellten Allgemeinbefindlichkeit aus Pragmatismus und Nörgelei schaut, erkennt: Nicht nur ist die Geschichte wahr, sondern diese Schauspieler sind es, die sie erlebten, bevor Roussimoff sie traf. Oder sie erleben werden. Der Regisseur: „Es hat einige entsprechende Fälle gegeben, wie den des einen Detektivs, der vor kurzem in genau dieser Funktion zum F.B.I. gegangen ist.“ Die Geschichte läßt Roussimoff von Leuten aufführen, denen Mimik und Gestik spektakulär verrutscht. Tough, halsschnürend und toll. Kristof Schreuf

Metropolis, 26. 11., 21 Uhr mit Ari Roussimov