Groovin'n'movin

■ Heute in Bremen: Die Holmes Brothers mit Blues & Gospel

Was lange währt, wird endlich gut: Zwanzig Jahre lang zogen die Brüder Wendell und Sherman Holmes nebst brother-in-mind Popsy Dixon durch New Yorker Clubs und spielten ihre Mischung aus Blues, Soul und Gospel, ohne daß sie größere Aufmerksamkeit erregten. Und plötzlich wurden sie „entdeckt“, ihr erstes Album (In the Spirit/1990) wurde von der Kritik enthusiastisch gefeiert.

Inzwischen haben sie schon drei oder vier Alben veröffentlicht, touren durch die Welt und sind „in“. Dabei sind aber die Holmes Brothers weder begnadete Musiker noch außergewöhnliche Songschreiber. Das Besondere an ihrer Musik ist weniger, was sie spielen, als wie sie es spielen.

Ihre Blues-, Soul- und Gospelnummern kommen so unverbraucht und lebendig daher, als wären sie gerade erst erfunden worden. Der Sound ist nicht glatt und stromlinienförmig, hat vielmehr was Rauhes und Ungeschliffenes. Besonderes Kennzeichen ist der dreistimmige Gesang, bei dem mal Wendells heiseres Organ, mal Popsys Falsett die Leadfunktion übernimmt.

Die Spannung entsteht durch den leicht schrägen, weil nicht austemperierten Zusammenklang der unterschiedlichen Stimmen. Da bekommen dann selbst oft gehörte Klassiker wie „When something is wrong with my Baby“ oder „None but the Righteous“ einen neuen Sound.

Das ganze wird mit funkigen Grooves unterlegt, die manchmal wunderbar schleppend daherkommen und ohne jeden Firlefanz. Umso größer ist die Spielfreude der drei. Wie schon bei ihrem Auftritt im KITO 1990 werden sie von Gilbert Wharton an der Pedal Steel Guitar begleitet. Für Freundinnen „schwarzer“ Musik lohnt der Weg in die Schauburg sicher. Farina

Heute 21.00 Uhr, Schauburg