: Wer im Glashaus sitzt...
■ Wintergärten brauchen nicht kalt bleiben, aber auch keine Energieverschwender sein / Solartechnik kann zur automatischen Lüftungssteuerung genutzt werden
Daß nicht mit Steinen umhergeworfen werden sollte, ist Besitzern von Glashäusern klar. Deren Belüftung ist häufig das größere Problem, ebenso die Temperatur. Denn wer den Wintergarten oder den rundum verglasten Balkon richtig isoliert und mit doppelverglasten Fenstern ausgestattet hat, wundert sich oft, daß sich selbst bei deutlichen Minusgraden enorme Temperaturen im Anbau messen lassen.
Gerade bei Südausrichtung wird es auch bei Wintersonne manchmal wärmer als erwünscht, während das benachbarte Zimmer kräftig beheizt werden muß. Nicht immer hilft es, einfach die Türe offen stehen zu lassen, zumal diese bei Sonnenuntergang schnellstens geschlossen werden sollte, um nicht unnötig zu heizen.
Abhilfe verschaffen Lüftungssysteme, die im Sommer überflüssige Hitze nach draußen, im Winter nach drinnen leiten, doch viele von diesen gelten als Energieverschwender. Ein solches System bietet jetzt die Firma Lüftomatic mit ausschließlichem Solarstrom- Betrieb an. Der mit zwei monokristallinen Siliziumplatten ausgerüstete LDC Wiga-Solar wandelt das Sonnenlicht in Strom um und speichert diesen in Batterien. Eine Steuerzentrale könne die Energie bei Bedarf von dort abrufen, laut Herstellerangabe reicht sie zum Betrieb der Lüftung aus.
Niedrigerer Verbrauch und so gesenkte Heizkosten seien das Ergebnis „einer kontrollierten Verwertung der überschüssigen Wärme“, erklärt das Unternehmen. Im Winter werde die Luft zwischen dem Wintergarten und dem Kernhaus ausgetauscht, im Sommer mit der Außenluft. Während der Heizperiode führe der Wärmegewinn „zu einer spürbaren Heizölersparnis“, wirbt Lüftomatic: Sie betrage für ein freistehendes Einfamilienhaus von 125 Quadratmetern und einem jährlichen Ölverbrauch von 3.000 Litern mehr als 500 Liter pro Heizsaison. Damit könne der Einsatz fossiler Brennstoffe deutlich reduziert werden.
Wie Lüftungen anderer Hersteller reagiert auch dieses System eigenständig auf Temperaturschwankungen und die Höhe der Luftfeuchtigkeit. Ständiges Kondenswasser an den Scheiben kann so vermieden werden. Ausgeglichenes Klima ist auch für die meisten Blumen in Wintergärten notwendig. Beim LDC Wiga-Solar werden sowohl die Thermostate als auch die Hydrostate ausschließlich durch den Solarstrom betrieben. Christian Arns
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