St. Paulis Nullnummer

■ Schon wieder einen Punkt geholt

der FC St. Pauli gegen den SV Waldhof einfach nicht verlieren. Nach dem 1:0 im Mannheimer Abstiegsjahr und dem 1:1 vom letzten Mai gab es diesmal ein 0:0, das nur einen einzigen Sieger kannte: Torhüter Andreas Reinke.

Ob Scheubers Schuß nach 24 Minuten, bei Zeyers Angriff fünf Minuten vor der Pause oder in der 2. Halbzeit bei zwei kräftigen Schüssen von Zeyer und Hofmann - der St. Pauli-Keeper hielt einfach alles. Und bei Nachtweihs Freistoß an das Lattendreieck und Heckers Flanke auf den Querbalken blieb Reinke einfach cool.

Auf dem Spielfeld lieferten sich besonders der Ex-Waldhöfer Dieter Schlindwein und der etwas verschlagene Labbadia-Verschnitt Thomas Epp ein packendes Duell. Erst trat Epp „Schlind“ zusammen, und nur wenige Spielzüge später rächte sich der Lange und kassierte eine Ermahnung des strengen Schiedsrichters Berg. Schließlich hatte Waldhof-Trainer Valentin Herr ein Einsehen und wechselte Epp aus.

Als sich das Spiel auf dem gefrorenen Acker so dahinschleppte, sorgten rechte Waldhof-Hools für Aufregung. Zum Nazi-Gruß gestreckte Arme erwiderte ein kompakter Pauli-Fanblock mit lautstarken „Nazis raus!“-Rufen, worauf sich die Provokateure, verfolgt von Polizei zurückzogen.

Vor 5.500 Zuschauern im letzten Spiel im alten Waldhofstadion war Waldhof meist überlegen, scheiterte aber immer wieder an Reinke oder am eigenen Unvermögen. Der FC St. Pauli konnte von etlichen Aussetzern der SVW-Abwehr nicht profitieren. Eine Kombination von Martino Gatti mit Carsten Pröpper geriet zur Beute des Finnen Kari Laukkanen, der auch von seinem Landsmann Ari Hjelm nur selten bedrängt wurde. Mit dem 0:0 waren beide Trainer zufrieden, bleiben ihre Teams doch durch den Punktgewinn bzw. -verlust sowohl Aufstiegs- als auch Abstiegskandidaten. So schmal ist der Grat, auf dem 2. Bundesliga-Mannschaften wandeln, auch nach 8:2 Punkten in Folge. Günter Rohrbacher-List