„Ein Platz für alle“

■ Neue Ideen für den Ziegenmarkt

Vormittags gehört der Ziegenmarkt den Marktleuten und ihren KundInnen, nachmittags den Junkies und AlkoholikerInnen. Nun hat eine Arbeitsgruppe aus AnwohnerInnen, Geschäftsleuten und VertreterInnen von Behörden und Initiativen darüber nachgedacht, wie man den Platz auch nachmittags anderen Bevölkerungsgruppen zugänglich machen könnte. Die Junkies sollen dabei jedoch nicht völlig verdrängt werden - schließlich trafen sich dort auch schon früher Leute zum Picheln. Seit der Vertreibung der Drogenabhängigen vom Sielwalleck allerdings konzentrieren sich die Süchtigen am Ziegenmarkt. „Wir möchten wenigstens wieder eine gemischte Situation“, sagt Sabine Gartmann, die als „sachkundige Bürgerin“ im Bauauschuß des Beirats Östliche Vorstadt sitzt.

Dabei verspricht man sich auch von kleinen Veränderungen große Wirkung: Also her mit Papierkörben. Wohin schließlich sollen die Leute ihre Bierdosen schmeißen, wenn nicht auf den Boden, wenn nirgendwo ein Papierkorb hängt. Attraktiver könnte der Platz werden durch ein Cafe im Sommer. Und wenn die Bäckerein im „Comet“ auch dirket vom Platz aus betreten werden könnte, wäre auch diese Seite des Platzes belebter. Bislang lehnen an der abweisenden Fassade kreislaufschwache Drogenabhängige und Räder.

Statt der geschlossenen Telefonzellen sähe die Arbeitsgruppe dort gern offene - die dann nicht mehr als Klo oder Druckraum benutzt werden könnten. In dreimaliger Sitzung wurde auch dieser Vorschlag ausgebrütet: bitte ein Schild auf den Platz mit dem Hinweis auf das Herrenklo in der Helenstraße. Der Beirat östliche Vorstadt wird in seiner nächsten Sitzung am 14.12 über die Vorschläge beraten. cis