Für eine Präsidentin

■ Frauen Europa Congress für irisches Modell

Mit einigen handlungsweisenden Ideen ging gestern der „Frauen Europa Congress“ zu Ende: Zum Beispiel wurde nach irischem Vorbild angeregt, eine überparteiliche Unterstützung für die Präsidentschaftskandidatur von Hildegard Hamm-Brücher zu bilden. Ein Hinweis zur Durchsetzung der Chancengleichheit war, Briefe mit Anregungen und/oder Kritik an die Europa-Abgeordneten zu schreiben. Die Idee, im Herrenhaus Europa wenigstens ein Frauenzimmer einzurichten, wurde ebenfalls von den rund 400 Kongreßteilnehmerinnen beklatscht.

In der Abschlußdiskussion stellten die fünf Journalistinnen auf dem Podium fest, daß Frauenthemen immer noch nicht den ihnen gebührenden Platz in den Medien eingeräumt werde. Frauenthemen fielen auf subtile Weise unter den Tisch. „Ich bin mir ziemlich sicher, wenn ein Kongreß dieser Größenordnung für Männer stattgefunden hätte, garantiert mindestens ein Staatsrat aufgelaufen wäre. Aber die denken vermutlich: Laßt die Frauen mal da machen. Wir sind den Männern immer noch nicht wichtig genug.“ äußerte dazu Uta Rotermund, Journalistin. Bremens Frauensenatorin Sabine Uhl hatte lediglich die Eröffnungsrede gehalten.

Die 400 TeilnehmerInnen arbeiteten in drei Workshops zu den Themen: Weiterbildung, Wirtschaft und „Frauenarbeit und politische Kultur“. Sabine Uhl wünschte sich als Bilanz des Kongresses, daß Frauen in der „Vernetzungs-strategie ein Stück weiter kommen“. Es sei eine Aufgabe des Kongresses, die Netzwerke für Frauen publik zu machen. Uhl wird die Ergebnisse des Kongresses in die Frauenministerkonferenz hineintragen. Es sei ihr besonders daran gelegen, die europäische Chancengleichheit auch auf nationaler Ebene durchzusetzen. „Ich will versuchen, die Ideen dieses Kongresses auf regionaler Ebene zum Beispiel an der Arbeitsmarktpolitik der Inter-Regio, zu fördern.“ vivA