Bootsgrab entdeckt

■ Ausgrabung aus der Völkerwanderung

Eine Bootsbestattung aus der Völkerwanderungszeit haben Archäologen im Landkreis Cuxhaven entdeckt. Der Einbaum lag in einem erstmals im deutschen Nordsee-Küstengebiet erschlossenen Gräberfeld des 4. und 5. Jahrhunderts. Bei dem in dem Körpergrab gefundenen Skelett handele es sich vermutlich um das einer Frau. In dem Grab seien auch Perlen gefunden worden, teilte der Kreisarchäologe Matthias Schön am Dienstag in Cuxhaven mit. Der Fund sei im nördlichen Mitteleuropa bislang einzigartig in seiner Art, sagte der Archäologe. Vergleichbar alte Beisetzungen in Booten seien mit nur wenigen Exemplaren in Skandinavien nachweisbar.

Der Einbaum wurde zur Dokumentation ins Museum Burg Bederkesa transportiert. Dort soll er in einem Polyäthylenglykol-Bad konserviert werden. Das Deutsche Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven wolle seine Erfahrungen mit der Konservierung der Bremer Hanse- Kogge einbringen.

Angesichts der „sensationellen Funde“ rechne er mit neuen Erkenntnissen über die Demographie und Besiedlung zur Zeit der Völkerwanderung in dieser Region. Dabei sei vor allem die „soziale Stellung der Sonderbestattung in einem Boot“ von Interesse. In voraussichtlich drei Jahren könnten die Fundstücke im Burgmuseum vorgestellt werden. dpa