Gutes Gewissen

■ Geleaste Weihnachtsbäume sind trendy

Zur Weihnachtszeit kann die Stadtreinigung ihrer Müllvermeidungskampagne, mit der sie seit einiger Zeit die Fahrgäste des HVV unterhält, einen Slogan hinzufügen: „Leihbäume sind in!“

Im vergangenen Jahr waren sie das jedenfalls. Da startete die Landesforstverwaltung gemeinsam mit dem Naturschutzbund eine Christbaum-Leasing-Aktion. Wegen des großen Erfolgs werden auch in diesem Jahr Weihnachtsbäume mit Wurzeln verliehen und nach den Festtagen wieder in ihren Herkunftswald eingepflanzt. „So bleibt ihre ökologische Funktion erhalten“, betont Ruth Schumacher vom Naturschutzbund.

Die etwa einen Meter großen Bäumchen gibt es zum Beispiel zwischen dem 10. und 23. Dezember bei der Försterei des Niendorfer Geheges, wo sie zwischen dem 2. und 8. Januar wieder zurückgegeben werden können. Sie kosten zwischen 20 und 25 Mark, sind weder gespritzt noch gedüngt. „Und trotzdem wunderschön!“ schwärmt der Leiter der Hamburger Forstverwaltung, Rainer Wujciak.

Wer aber auf seine zimmerhohe Fichte nicht verzichten will, wird von der Auswahl an verleihbaren Blau- und Rotfichten ziemlich enttäuscht sein: Die „absolute Obergrenze liegt bei 1,50 Meter. Sonst ist die Gefahr zu groß, daß der Baum nicht wieder anwächst“, erklärt das „Ober-Förster“ Wujciak.

400 ökologiebewußte Hamburger haben im vergangenen Jahr das Leasing-Angebot genutzt, um sich nur von den Fichtennadeln, nicht aber von der eigenen Öko-Moral pieksen zu lassen. Und darauf ist Ruth Schuhmacher stolz: „Wir wollen, daß jeder mit gutem Gewissen unterm Weihnachtsbaum sitzen kann!“ Ruth Hoffmann