„Muß man fliegen können müssen?“

■ betr.: „Ein merkwürdiger Erdflec ken“, „Die Angst fliegt immer mit“, taz vom 4.12.93

Muß man eigentlich unbedingt fliegen können müssen? fragte ich mich nach der Lektüre des Artikels über die Seminare zur Bekämpfung von Flugangst, der sich unmittelbar an die Lektüre des Neuseelandartikels anschloß, in dem einerseits von der weiten Entfernung von 36 Flugstunden wie vom bedauernswerten Ozonloch die Rede gewesen war.

Wie pervers sind unsere Denkkategorien eigentlich? Hier Ozonloch und die lobende Erwähnung der Anerkennung von Greenpeace durch die neuseeländische Bevölkerung, dort die kritiklose Bekämpfung der Angst vorm Fliegen.

Muß man wirklich fliegen können müssen? frage ich mich auch jetzt wieder. Wo doch jeder weiß, daß der hohe Treibstoffverbrauch von Flugzeugen einen nicht unbeträchtlichen Faktor bei der Zerstörung der Umwelt darstellt. Und muß man wirklich jede Angst wegtherapieren, ,statt mal zu überlegen, ob man das, wovor man sich fürchtet und was einem unangenehm ist, wirklich können will, soll, muß? Gisela Haehnel, Köln