Auf "weiße Bilder" genau schauen -betr.: "Bremer Befragung"

Betr.: „Bremer Befragung“

Ich hatte Glück! Oder eine Art intuitiver Reflex ließ mich rüberlaufen zur „Aula“ der Anstalt. Durch die Unterlaßungstaktik der Bediensteten völlig überrascht sah ich mich vielen Menschen von „draußen“ gegenüber. Zum Thema „Bremer Befragung“ wollten sie, wie lieb von ihnen, uns (die Inhaftierten) nicht übergehen. Wohl in dem Wissen, daß sich in Haftanstalten nicht nur Faschisten bilden.

Angestachelt von meinen „weißen Bildern“ waren die Geldgeber für „Kunst im öffentlichen Raum“ (bürgerliche Steuerzahler) schnell auf den Barrikaden. Klar. In (auf) weißen Bildern ist ja auch nicht viel zu sehen. Doch wenn Ihr genau hinschaut könnt Ihr sie spüren. Die Macht. Das Buch nennt diese Macht „Ich bin“ und meint damit Sein, Leben, Gewahrsein, Bewußtheit. Alle Dinge werden erschaffen durch Selbstversunkenheit des Geistes. Die Macht schafft Ihr Euch durch Euch selbst, sie wird zu dem, was Ihr erschafft. Will sagen: wir können die ganze Stadt vollstellen mit Mahnmalen an den Faschismus, gegen Rassismus. Sie werden nicht wirken wenn wir Anteilnahme zelebrieren (an bestimmten Orten, Tagen) und nicht leben. Faschismus endet nicht mit dem Tod eines Despoten, eines Systems. Olaf Kruschke