Boom in der freien Radioszene

■ Bundesverband nichtkommerzieller Stationen gegründet

Hattingen/Ruhr (epd/taz) – 26 Gruppen freier RadiomacherInnen haben erstmals einen Bundesverband gegründet. Nach jahrelangen erfolglosen Versuchen gibt es nun seit drei Wochen den Bundesverband Freier Radios (BFR). Die Organisation wolle nichtkommerziellen Radios und Initiativen beim Aufbau und im Kampf mit der Bürokratie helfen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Außerdem strebe der BFR an, den freien Zugang zum Medium Radio überall dort einzufordern, „wo gesetzliche oder wirtschaftliche Barrieren dies bisher verunmöglichen“. Man betreibe auch Programmaustausch, organisiere Workshops und mache Öffentlichkeitsarbeit. Auf dem Gründungskongreß vom 17. bis 19. November in Hattingen/Ruhr wurde festgelegt, daß alle jene Gruppen Mitglied werden können, „die die Frequenz eines selbstorganisierten Radios nutzen wollen und ihr Programm selbst bestimmmen wollen“. Nachdem es lange so ausgesehen habe, als ob die Veteranen von Radio Dreyeckland in Freiburg die einzige nichtkommerzielle Alternative blieben, verzeichne man in der Szene jetzt geradezu einen „Boom“, so der BFR. Viele Länder nähmen in ihre novellierten Rundfunkgesetze die Möglichkeit nichtkommerzieller Radios auf, so etwa Niedersachsen und Baden- Württemberg. Kontakt: BFR, c/o Radio Dreyeckland, Adlerstr. 12, 79089 Freiburg/Breisgau.