Weltrekord bei Kernfusion

■ Im Labor 5,6 Millionen Watt erzeugt

Berlin (taz) – Fünfhundert Gäste waren in der Nacht zum Freitag in die Uni von Princeton geladen. Ihr Besuch ermöglichte ihnen die Teilnahme an der größten kontrollierten Nuklearfusion, die jemals in einem Labor stattgefunden hat. Die ForscherInnen der US-Universität erzeugten bei der Verschmelzung von Deuterium und Tritium, zwei Formen des Wasserstoffs, einen Energieschub von drei Millionen Watt und verdoppelten damit nahezu den bisherigen „Weltrekord“. Es entstanden Temperaturen, die die im Inneren der Sonne um ein Vielfaches übersteigen. In einem Anschlußexperiment am Freitag wurde die Fusions-Reaktion noch einmal auf 5,6 Millionen Watt erhöht, sagte Dale Meade, der Abteilungsdirektor für Plasmaphysik. Die Wissenschaftler sind guter Hoffnung, die Ausbeute noch weiter erhöhen zu können, so daß genug Energie für die Versorgung von 3.000 Haushalten entstehen würde.

Reaktoren, die das Prinzip der Sonnenenergie nachahmen, gelten als Energielieferanten der Zukunft. Bezahlt wurde das Experiment vom US-Energieministerium. Die Forscher hoffen jetzt, trotz Budgetkürzungen weiter Forschungsgelder zu bekommen, um diese angeblich besonders günstige Möglichkeit der Energieerzeugung weiter zu untersuchen. aje