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Wer folgt Kröning?

„Sehr entschlossen und sehr klar“ habe Wedemeier „ja“ gesagt, erinnert sich die SPD-Vorsitzende Tine Wischer, als sie ihn ansprach auf die Frage des möglichen Nachfolgers für Finanzsenator Volker Kröning und ob der Bürgermeister denn ein Kandidaten aus den Reihen der SPD präsentieren könne. Damit war für sie die Sache klar: Es gibt keinen Grund, das schwierige Amt wie Sauerbier in der Koalition anzubieten. So beschloß der Landesvorstand, am 22.4.94 soll der Parteitag den Neuen - oder die Neue - nominieren, wenn Kröning am 24.1.94 zum Bundestagskandidaten im Bremer Osten bestimmt wird.

Der scheidende Finanzsenator selbst ist froh, „daß die SPD dieses Ressort behaupten will“, das für die stärkste Partei eine Verpflichtung sei. Die SPD vermeidet den Vorwurf, sie habe keinen Finanzpolitiker.

Die Frage bleibt aber offen, wen Wedemeier nominieren könnte. Ein SPD-Mitglied des Haushaltsausschusses? Konrad Kunick? Geht auch nach Bonn. Wolfgang Kahrs, Marlies Marken und Reinhard Barsuhn? SPD- Chefin Tine Wischer fügt schnell hinzu, es müsse ja niemand aus dem Parlament sein. Kühne Idee: ein patriotischer Banker wechselt in den Staatsdienst. Aber wer geht auf den Schleudersitz, ein Jahr vor der Neuwahl der Bürgerschaft?

Der scheidende Senator Kröning will sich da verständlicherweise nicht einmischen, meint nur, ein bißchen Erfahrung mit Haushaltspolitik und Verwaltung wäre nicht schlecht. K.W.

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