BCCI: Bankier zahlt

■ Geprellte Kunden erhalten das Geld

New York (AFP/taz) – Im juristischen Nachspiel um die 1991 nach einem betrügerischen Bankrott aufgeflogene Skandal-Bank BCCI zeigten zwei weitere Angeklagte Reue. Der saudiarabische Bankier Scheich Chaled Ben Mahfus und sein Mitarbeiter Harun Kalun haben 225 Millionen US- Dollar gezahlt, um die mutmaßlich von ihnen betrogenen Kunden der „Bank of Credit ans Commerce International“ zu entschädigen. Außerdem verpflichteten sich die beiden, die Ermittlungen der Justizbehörden zu unterstützen, sagte Staatsanwalt Robert Morgenthau gestern in New York. Scheich Chaled, der frühere Chef der Nationalen Handelsbank Saudi-Arabiens, und Harun Kalun waren angeklagt, die BCCI-Kunden um 300 Millionen US-Dollar erleichtert zu haben.

Während sich Kalun teilweise für schuldig bekannte, stritt Chaled stets jede Schuld ab. Bislang sind elf Personen im Zusammenhang mit den BCCI-Machenschaften verurteilt worden. Insgesamt wurden bislang 880 Millionen US- Dollar an illegalen Profiten zurückgezahlt.

Bei der größten Bankenpleite aller Zeiten wurden 250.000 BCCI- Kunden um rund 32 Milliarden Mark geprellt. Die in 70 Ländern operierende BCCI, ehemals siebtgrößte Privatbank der Welt, war 1991 mit einem Verlust von zwölf Milliarden US-Dollar pleitegegangen. Die Bank, die nie nein sagte, hatte Drogengelder des panamaischen Diktators Manuel Noriega und der kolumbianischen Kartelle gewaschen und war in verbotene Insider-Geschäfte, illegale Waffendeals und die Finanzierung der Atombombenprogramme Pakistans und des Iraks verwickelt. Sie verwaltete Konten von Geheimdiensten und Terroristen wie Abu Nidal und schreckte selbst vor Mordanschlägen nicht zurück. es