„Geknallt wie nie zuvor“

■ Silvester: Relative Ruhe an der Böllerfront / Kaum schwere Unfälle / Nur wenige Besucher beim Hafen-Feuerwerk

Obwohl die Hamburger Feuerwehr in der Silvesternacht jede Minute zu einem Einsatz ausrücken mußte, haben die HanseatInnen nach Beobachtungen der Polizei „im großen und ganzen eine ruhige Silvesternacht“ verlebt. Die HamburgerInnen haben zwar, so ein Polizeisprecher, „geknallt wie nie zuvor“, dennoch gab es keine lebensgefährlichen Verletzungen oder Tote und lediglich kleinere Brände.

Insgesamt rückte die Feuerwehr zu 243 Bränden aus. Zwei Wohnungen, ein Dachstuhl am Stellinger Damm/Pelikanstieg, zehn Pkw, ein Lkw und drei Telefonzellen sowie eine Bushaltestelle waren unter anderem durch Feuerwerksraketen in Brand gesetzt worden. Die meisten Feuer waren jedoch „Kleinstbrände“: Papier- und Kleiderstapel oder Müllcontainer. In 449 Fällen wurden Rettungs- und Notarztwagen zu Notfalleinsätzen gerufen. Dabei registrierten die staatlichen Retter 35 Personen – meist Kinder und Jugendliche –, die durch Böller zum Teil erhebliche Brandverletzungen an Händen und Kopf erlitten haben.

Beim Feuerwerk am Hamburger Hafen, das in den vergangenen Jahren immer mehrere zehntausend Besucher verfolgt hatten, zählte die Polizei in der Neujahrsnacht nur etwa 12.000 Schaulustige. „Negativer Höhepunkt“, so Feuerwehrsprecher Wolfgang Lindner, „war der Sturz eines Mannes von der Fußgängerbrücke am U-Bahnhof Landungsbrücken auf die Straße“. Der Mann wurde mit einem Schädel-Hirntrauma ins Uni-Krankenhaus Eppendorf gebracht. 55 Personen mußten Feuerwehr und Rotes Kreuz am Hafenrand ambulant Hilfe leisten.

Die Hamburger Polizei wurde in den frühen Neujahrs-Morgenstunden durch Altonaer Punks an der Lobuschstraße in Atem gehalten. 50 Bunthaarige hatten Scheiben eines Hotels sowie mehrerer Geschäfte eingeworfen und einen Pkw demoliert. Anschließend blockierten sie die Fahrbahn. Als die Polizei mit 50 BeamtInnen anrückte, zogen sich die Punks in ihre Quartiere zurück. Kai von Appen