: PKK in Bremen enttarnt
■ „Focus“ wittert Verschwörung
Als fünfte Kolonne der kurdischen PKK ist jetzt der Bremer Senat enttarnt worden. So soll Schutzgelderpressung für die türkische Guerilla von Bremens Landesregierung gedeckt werden, „weil die PKK in der regierenden Bremer SPD einflußreiche Sympathisanten hat“. Beispielsweise Hochschulrektor Ronald Mönch, der Hochschulgelder für die PKK- Unterstützung verwendet habe. Außerdem habe der Senat nach dem PKK-Verbot „Scheinverhandlungen“ geführt, um danach alles beim alten zu belassen: Im verbotenen kurdischen Kulturverein „schulen PKK-Kapos jetzt wieder regelmäßig ihre frisch rekrutierten Drogendealer“.
In Bremen hatte von diesem heimtückischen Treiben der von einer Ampelkoalition getragenen Landesregierung bisher noch niemand etwas gemerkt. Doch aus München kam jetzt Aufklärung an die Weser. Focus, „das moderne Nachrichtenmagazin“, widmet in seiner jüngsten Ausgabe gleich eine ganze Seite dem dunklen Bremer Treiben. Dumm nur, daß die beiden Focus-Kronzeugen nicht halten, was das Magazin verspricht. Neben allerlei anonymen Mutmaßungen wird als Kronzeuge für die PKK-Förderung mit Hochschulgeldern ein „Professor Fathi Franzmathes“ angeführt. Doch der ist bereits seit dem 1.9. vergangenen Jahres vom Dienst suspendiert und hat in der Hochschule Hausverbot. Der Grund: Im Mai hatte er einen kurdischen Kollegen krankenhausreif geschlagen.
Auch Bremens Polizeipräsident Rolf Lüken versichert: „Ich kenne keinen einzigen konkreten Fall und noch nicht einmal einen konkreten Vorwurf von Schutzgelderpressung in Bremen.“
Wahr allerdings ist, daß der mit einer Kurdin verheiratete Hochschulrektor Mönch von Bremens Polizeipräsident darum gebeten worden war, nach dem PKK-Verbot Ende November zu vermitteln, nachdem rund 50 KurdInnen die Räume ihres verbotenen Kulturvereins besetzt hatten und für den Fall einer Räumung mit Selbstverbrennung gedroht hatten. Einer Parlamentariergruppe war schließlich unter Mithilfe von Rektor Mönch ein Kompromiß gelungen, mit dem in Bremen wieder Ruhe einkehrte: Die KurdInnen gründeten unter Mithilfe engagierter Deutscher einen neuen Verein und konnten ihre Versammlungsräume behalten. Dirk Asendorpf
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