Ölpest in der Ostsee

■ Hunderte von Seevögeln verendet

Berlin (taz) – Hunderte von ölverschmierten toten Enten wurden auf Fehmarn und der schwedischen Insel Gotland an Land getrieben. Die Wasserschutzpolizei Fehmarn und die Küstenwache von Gotland suchten per Schiff und aus der Luft nach dem Öl, ohne fündig zu werden. Inzwischen werden schon kleinere Ölkleckse an der Küste von Fehmarn angetrieben. Ein Zusammenhang des Vogelsterbens auf den beiden Inseln ist nicht auszuschließen. Eventuell habe ein alter Ölteppich die Katastrophe ausgelöst, der sich inzwischen aufgelöst habe, spekuliert die gotländische Küstenwache. Da die Vögel nicht sofort sterben, könne die Öleinleitung schon einige Zeit her sein. Bislang sind nur Eider- und andere Meeresenten betroffen, die auch weit draußen im Meer schwimmen. Bei Fehmarn rasten laut Achim Weßling vom Naturschutzbund 80.000 Seevögel, davon seien bis zu 15.000 gefährdet. Selbst kleine Ölflecken auf dem Gefieder sind tödlich, weil die Vögel beim Versuch, sich zu reinigen, das Öl verschlucken.

Dem schleswig-holsteinischen Umweltministerium zufolge kommt es ungefähr einmal im Jahr zu Verseuchungen, vor allem wenn Schiffe ihre Öltanks ausspülen. Nach Auffassung des Naturschutzbundes ist das Ausmaß dieser Ölpest jedoch größer als sonst. Nicola Liebert