Die Russen kommen!

■ Auch Werder Bremen hat jetzt einen: Wladimir Beschastnych heißt er

An der Weser wird in der neuen Saison Kalinka getanzt. Auch der Deutsche Fußball-Meister Werder Bremen präsentiert zur neuen Saison eine „Sturm-Granate“ aus Rußland, die zusammen mit Bernd Hobsch und möglicherweise Wynton Rufer der Konkurrenz Schrecken einjagen soll. Wladimir Beschastnych heißt der 20 Jahre alte Angriffsspieler von Spartak Moskau, der für etwa 1,6 Millionen Mark nach Meinung von Werder- Manager Willi Lemke ein „Riesen- Einkauf“ ist. Lemke, der als Berater des russischen Vereins tätig ist, hat die Kontakte geknüpft, und Otto Rehhagel gab nach wenigen Beobachtungen sofort „grünes Licht“ für eine Verpflichtung. „Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, der sich bei seinem gewaltigen Schritt in eine neue Welt aber erst behaupten und durchsetzen muß“, meinte der Werder-Coach am Freitag zu der Verpflichtung.

Beschastnych stammt aus einer Arbeiterfamilie. Zu seinen Freunden zählt er Sergej Kirjakow, der beim Karlsruher SC unter Vertrag steht und die Bremer Neuerwerbung fernmündlich bei seinem Transfer beraten hat. „Ich habe mit ihm alle Probleme, die bei einem derartigen Wechsel auftreten können, besprochen“, berichtete Beschastnych, der auch Angebote von anderen Vereinen vorliegen hatte, sich aber dann doch schnell und schon im Frühjahr 1993 für die Bremer entschieden hat.

„Wir haben ihn nicht unter Druck gesetzt. Die Ablösesumme wird ihn nicht belasten“, meinte Lemke, der den Neueinkauf auch nicht an seinen Vorgängern Karlheinz Riedle und Rudi Völler messen will. Sollte der Spartak-Stürmer allerdings einschlagen und einen weiteren Wechsel vornehmen, dann bleibt Spartak Moskau finanziell an diesem Transfer beteiligt. Der Bremer Neuzugang wird sicherlich an seinen Toren gemessen. „Ich will schon in der ersten Saison beweisen, was in mir steckt“, sagte der bei Spartak Moskau noch bis zum Saisonende unter Vertrag stehende Stürmer, der als 17jähriger in die erste Spartak-Mannschaft aufrückte und nun seinen ersten Drei- Jahres-Vertrag in Bremen unterschrieb. Dort möchte er mit der Rückennummer elf auflaufen.

Das könnte auch möglich werden, wenn Wynton Rufer die Bremer zum Saisonende verläßt. Der neuseeländische Nationalspieler soll sich bis Ende Januar über einen Wechsel entscheiden. Der Bremer Torjäger liebäugelt mit einem Wechsel nach Japan, doch Werder- Trainer Otto Rehhagel hat die Hoffnung auf sein Verbleiben noch nicht aufgegeben. dpa