Teure Birnen leuchten billiger

■ 25 Mark einmal investieren, 150 Mark Strom pro Birne sparen

Die Birne ist am Ende. Genauer gesagt: die Glühbirne. Neue Energiesparlampen, derzeit noch sündhaft teuer, laufen ihr den Rang ab. 25 bis 40 Mark pro Stück nimmt der Handel derzeit für eine Energiesparlampe. doch trotz der hohen Investitionskosten ist der Spareffekt der neuen Birnen enorm. Bei acht herkömmlichen Birnen, die 1.000 Stunden brennen, entstehen 152 Mark Stromkosten. Nur 31 Mark für eine vergleichbare Leistung würden in der Stromrechnung bei Verwendung einer Energiesparlampe zu Buche schlagen. Besonders in dunklen Souterrainwohnungen, die ja in Bremen recht häufig sind, zahlt sich die Umstellung auf Energiesparlampen aus.

Im Kundenzentrum der Stadtwerke in der Sögestraße dürfen Sie mal Probe leuchten sehen und die Birnen auch ausleihen. Seit Februar letzten Jahres haben ca. 1.500 KundInnen dieses Angebot genutzt. „Der Service ist kostenlos“, sagt Stadtwerke-Mitarbeiter Frank Neubauer. „Viele KundInnen müssen sich erst einmal optisch an die neuen Lampenformen gewöhnen und empfinden es als Vorteil, sie für eine Woche ausprobieren zu können.“

Im Vergleich zu Glühlampen haben Energiesparlampen eine achtfache Lebensdauer und einen um 80 % niedrigeren Stromverbrauch. Während Glühbirnen 91 % der zugeführten Energie in Wärme umwandeln, dienen nur 9 % der Lichterzeugung. Die sog. Kompaktleuchtstofflampen arbeiten mit einer Kombination aus Quecksilbergas und Elektroden. Die dadurch erzeugten ultravioletten Strahlen werden in Licht transformiert, ohne überschüssige Wärme zu produzieren. Eine einzige 15 Watt- Energiesparlampe vermeidet während ihrer Nutzungsdauer 400 kg CO2- Emissionen im Kohlekraftwerk.

Vor 10 Jahren wurde mit der Entwicklung der Energiesparlampen begonnen. Damals waren sie sehr viel schwerer, weil der Glasanteil höher lag und sie außerdem mehr Kupfer enthielten. Die Entwicklungskosten wirken sich noch heute auf den relativ hohen Preis aus. Auch die Materialkosten sind teurer als die für die herkömmliche Glühbirne. Bis 1992 wurde die Umstellung auf Energiesparlampen durch eine spezielle Leuchtmittelsteuer quasi bestraft. Als 1993 diese Steuer EG-weit abgeschafft wurde, mußten die KundInnen für–s Energiesparen rund 5 Mark weniger bezahlen. Bei ca. 25 Mark werde sich in Zukunft der Preis für eine Energiesparlampe einpendeln, vermutet Frank Neubauer. Sie müssen übrigens wegen des Quecksilbergehaltes über den Sondermüll entsorgt werden, Kupfer und Glas werden recycelt. sl