piwik no script img

Das Jahr der dicken Brocken

■ Umweltsenator Fücks zieht Bilanz und blickt voran

“Immer wieder sonntags kommt die Erinnerung“, heißt es bei Cindy und Bert. Beim Umweltsenator müßte es heißen „immer wieder freitags..“. Immer wieder freitags lädt Ralf Fücks zur Pressekonferenz, und gestern „kam die Erinnerung“ an ein vergangenes Jahr („Kein Anlaß, in einen Jammerton einzustimmen.“) und ein Ausblick auf ein kommendes („Das Jahr der dicken Brocken.“)

Die Bilanz seines Ressort sei ziemlich erfolgreich, meint der Senator: Das Umweltressort habe sich in alle Themen eingemischt. „Bremen soll das Kompetenzzentrum für Umwelttechnologie werden“, sagte ein Manager von Krupp-Atlas, sagt Fücks. Und dafür habe man in der Ampel reichlich Geld lockergemacht: Allein 80 Millionen im Wirtschaftspolitischen Aktionsprogramm und eine Milliarde aus dem Investitions- Sonderprogramm. In der Stadtplanung habe das Ressort mit „Stadt am Fluß“ auch die Nase vorn, der Begriff würde mittlerweile von verschiedener Seite aufgegriffen.

In der Energiepolitik seien allein 10 Millionen Mark Fördermittel für Energiesparprogramme ausgegeben worden. Und bei der Planung der Restabfallbehandlungsanlage (RABA) sei der Umweltsenator so weit, daß die Müllverbrennungsanlage (MVA) pünktlich 1997 abgeschaltet werden könne.

Aber weil das nächste Spiel immer das schwerste ist, wagte der Umweltsenator auch einen Ausblick auf „das Jahr der dicken Brocken“: Weidedamm III steht zur Bebauung an, die Entscheidung über die Siemens-Ansiedlung im Uni-Ost-Gelände muß ebenso fallen wie die über Außenweservertiefung und Containerterminal III. Daß möglicherweise die Genehmigung des Plastikofens bei Klöckner ansteht, das zählt für Fücks nicnt zu den dicken Brocken, dafür aber der Dauerkrach um die Innenstadt. Da müsse endlich die „fußgängerfreundliche Innenstadt“ ausprobiert werden. Fücks' Bitte an die Koalitionspartner: "Mehr Mut zu unkonventionellen Lösungen.“

J.G.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen