Traumnoten

■ Eistanzlegenden Jayne Torvill und Christopher Dean auf Olympiakurs

Sheffield (dpa) – Mit Lobeshymnen reagierten die britischen Medien auf die fast perfekte Vorstellung der Eistänzer Jayne Torvill und Christopher Dean, die ihre Rückkehr ins Amateurlager mit dem siebten britischen Meistertitel krönten und sich damit für die Europameisterschaften vom 18. bis 23. Februar in Kopenhagen qualifizierten. Experten behaupten, Torvill (36) und Dean (35) seien „reifer und technisch noch besser geworden“. Die Olympiasieger von 1984 sind zwar doppelt so alt wie manche ihrer Rivalen, aber sie bestätigten nach zehn Profi-Jahren ohne echten Wettkampf vor 7.500 Fans in der „Sheffield-Arena“ wieder ihre überragende Klasse. Ihr künstlerischer Berater Bobby Thompson erklärte: „Sie tanzten mit einer technischen Eleganz, wie ich es noch nie gesehen habe.“

Nachdem die viermaligen Welt- und dreimaligen Europameister am Vortag bereits nach dem Pflichtprogramm in Führung lagen, dehnten sie ihren Vorsprung mit Traumnoten in der freien Kür souverän aus. Für den technischen Wert erhielten sie Noten von einmal 6,0 und achtmal 5,9, für den artistischen Eindruck gar neunmal die 6,0.

Jayne Torvill meinte: „Wir wollten die Zuschauer unterhalten und hoffen, daß unser neues Programm auch bei der Europameisterschaft und bei den Olympischen Spielen zum Erfolg führen wird.“ Christopher Dean pflichtet bei: „Das Lied von Irving Berlin, ,Let's Face the Music and Dance‘, paßt uns nach Maß. Es ist eine schwere Kür mit vielen kleinen Schritten, vielleicht die härteste, die es im Eistanz gibt.“

Weil es keinen Sponsor fand, mußte das Paar selbst 250.000 Mark für das Comeback aufbringen. Doch diese Investition dürfte sich nun auszahlen. Die britische Presse feierte die Superstars jedenfalls überschwenglich. Sunday Times schrieb: „Es war eine meisterliche, majestätische Demonstration.“ Die Mail on Sunday sprach von einer „perfekten Vorstellung, die den Eistanz in neue Bahnen leitet“. Independent urteilte: „In dieser Verfassung kann Olympia-Gold zur Realität werden.“