Das Ende fürs Dasa-Werk Lemwerder?

■ Dasa lehnt Rettungskonzept der niedersächsischen Landesregierung ab

Bremen (taz) – Das Rettungskonzept der niedersächsischen Landesregierung für das Dasa- Werk Lemwerder ist gescheitert. Die Dasa will von ihren Plänen zur Aufgabe des Werkes nicht abgehen und hat bereits im Dezember 1993 die Landesregierung in Hannover in einem vertraulichen Brief davon unterrichtet. Entsprechende Informationen Radio Bremens bestätigte gestern Christian Poppe von der Dasa München gegenüber der taz: „Wir haben das Konzept aus Hannover geprüft. Wir bleiben bei unserem Grundsatz, uns aus der zivilen Wartung zurückzuziehen und die militärische Wartung an einem Ort [Manching bei München, d. Red.] zu konzentrieren. Wir werden uns auch an keiner Gesellschaft beteiligen, die Zivilflugzeuge wartet, weil das in Deutschland ein Defizitgeschäft ist.“

Genau diese Bedingungen hatte das Rettungskonzept aber vorgesehen: das Land Niedersachsen wollte sich an Lemwerder zu Beginn mit 65 Prozent beteiligen, die Dasa sollte mit 35 Prozent an Bord bleiben, später sollte der Landesanteil zurückgefahren werden. In zwei unabhängigen „Profit-Centern“ sollten Militär- und Zivilflugzeuge gewartet werden. „Nicht ohne die Dasa und nicht ohne die Transall-Wartung“ sei das Konzept machbar, hieß es immer beim Betriebsrat des Werkes.

Diese beiden Säulen des Konzepts hat die Dasa nun weggezogen. Gleichzeitig hat die Münchner Konzernspitze in ihrem Schreiben aber ihre Bereitschaft zu „Gesprächen auf Expertenebene“ signalisiert. Daran machen sich jetzt die Hoffnungen in Lemwerder und Hannover fest: „Die Tür ist nach wie vor offen“, meint Wirtschaftsminister Peter Fischer und spricht sogar von einem „positiven Signal“. Ein Betrieb auch ohne die Dasa und ohne die Militärflieger, allein mit ziviler Wartung und Umrüstung sei machbar und rentabel, heißt es aus dem Ministerium. Auch Betriebsrat Siegfried Will setzt seine „Hoffnungen auf die Gespräche: Vielleicht gibt es ja einen Schlängelweg zur Lösung.“ Bernhard Pötter