„Kann ein Wurm denn Sünde sein?“

■ Morgen eröffnet die Grüne Woche / Giftgrüne Gegenveranstaltung mit Biobauern aus Brandenburg

Größer und damit erfolgreicher sei die Grüne Woche Berlin dieses Jahr. Der Geschäftsführer der Messe Berlin GmbH, Jochen Martin, scherte sich nicht, schon vor der morgigen Eröffnung der Grünen Woche eine positive Bilanz zu ziehen. 54 Länder, sechs mehr als im Vorjahr, werden bis zum 23. Januar auf dem Messegelände ausstellen. Als besonderen Erfolg der Messe GmbH Berlin bezeichnete Martin nicht ohne einen gewissen Stolz, daß 15 Länder aus Ost- und Mitteleuropa auf der Grünen Woche vertreten sind.

Motto der heimischen Aussteller ist dieses Jahr „Aus dem Herzen Europas – Spezialitäten aus Deutschland“. Hinzu kommen noch Gemeinschaftsschauen der einzelnen Bundesländer.

Neben der üblichen Leistungsschau soll auch Ökologisches geboten werden. So beispielsweise Sonderausstellungen zu alternativen Rohstoffquellen und Holz. In einer Fachschau „Wasser im Gartenbau“ können sich auch Hobbygärtner über sparsame Verwendung von Wasser informieren. Die Grüne Woche ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Eine Tageskarte kostet bis zu 15 Mark.

GiftGrüne Woche bietet zahlreiche Alternativen

Zeitgleich zur Grünen Woche eröffnet der Verein „Ökodorf e.V.“ zum 14. Mal die sogenannte GiftGrüne Woche. Der diesjährige Schwerpunkt der 14tägigen Veranstaltung: Biobauern in Brandenburg. In einer Ausstellung unter dem Motto „Kann ein Wurm denn Sünde sein?“ können sich Besucher bis Ende Januar in der Schöneberger Kurfürstenstraße 14 über artgerechte Tierhaltung und ökologischen Anbau in Berlin und Brandenburg informieren. Weitere Themen sind bewußte Ernährungsformen, Bildung von „FoodCoops“ und die Preispolitik der Naturkostläden. Werktags von 15 bis 19 Uhr und am Wochenende von 11 bis 19 Uhr sind die Türen der Ausstellung geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Während der Ausstellung gibt es allabendliche Veranstaltungen: Diavorträge und Podiumsdiskussionen. Die Koordinatorin der diesjährigen GiftGrünen Woche, Sabine Henning-Helbig, nannte der taz drei Highlights aus dem Programm. Ökobauern aus dem Berliner Umland, Vertreter von Anbauverbänden und ein Spezialist für integrierten Pflanzenanbau sind an diesem und kommendem Samstag zu einer Gesprächsrunde eingeladen – jeweils 20 Uhr. In einer Podiumsdiskussion geht es um das Thema „Fleischqualität – Woher kommt gutes Fleisch?“

Die diesjährige GiftGrüne Woche wird nicht von denselben Leuten organisiert wie im Vorjahr. Die KoordinatorInnen wechseln jährlich. Und auch die Gruppe der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen unterliegt einer ständigen Fluktuation. Mit neuen Leuten kämen auch immer neue Ideen, so Henning-Helbig. Olaf Bünger

Informationen zur Ausstellung und Veranstaltungen unter Telefon: 261 24 87