Neue Bootsklasse, neues Glück

■ Im gecharterten Schiff startet Hamburger Thomas Friese in die neue Saison

Die Premiere einer neuen Bootsklasse findet in der kommenden Woche vor Key West statt: Die Mumm 36, mit elf Metern Länge die kleinste der drei neuen Admiral's-Cup-Bootsklassen, startet erstmals in einer Wettfahrtserie. Die schnittigen, extrem schnellen und mit acht Mann Besatzung zu segelnden Schiffe lösen die veralteten Eintonner im internationalen Race-Curcuit ab. Insgesamt zwölf Yachten aus vier Nationen der erst im vergangenen August konstruierten Einheitsklasse haben für die Key West Race Week vom 16. bis 21. Januar gemeldet, mit am Start sind auch drei deutsche Mannschaften. Der Hamburger Textil-Unternehmer Thomas Friese geht mit dem neuseeländischen Matchrace-Weltmeister Roussel Coutts an der Pinne und zahlreichen Segelprofis in der Crew an den Start. Da sein eigenes Schiff erst in zwei Wochen fertiggestellt wird, hat Friese für die Regatten vor der Insel in Florida ein Boot in den USA gechartert und rechnet sich gute Chancen auf den Gesamtsieg aus.

Friese ist wieder im Aufwind: 1987 bei Wasserballast-Betrügereien erwischt und danach für ein Jahr der Buhmann der Hochseesegel-Szene, leitet er heute eines der professionellsten Teams der Welt. Schon im vergangenen Jahr besorgte er den Gewinn der Vize-Weltmeisterschaft in der Eintonner-Klasse.

Mächtig aufgeblasen hat auch die Daimler-Benz-Tochter Aerosail. Sie geht mit zwei der rund 200.000 Mark teuren Schiffen an den Start. Unter der Führung des zweifachen Olympiasiegers Jochen Schümann (Berlin) und des zweifachen Admiral's-Cup-Gewinners Achim Griese (Hamburg) haben Nachwuchs-Teams die Chance, den internationalen Segelsport kennenzulernen. Dabei wird bei den ersten Starts aber nicht unbedingt auf Erfolg gesetzt: Schwerpunkt des Aerosail-Konzeptes ist es , die Mannschaften an die Weltspitze heranzuführen. Beide Schiffe werden bei insgesamt sechs Regatten weltweit in diesem Jahr an den Start gehen, Höhepunkte sollen die Hochseeregatten im Rahmen der Kieler Woche werden. In Key West werden insgesamt fünf Wettfahrten gesegelt. ank