Novi durchsucht

■ Staatsanwalt ermittelt wegen Betrugs

Der Novi-Komplex in Bremen- Nord ist stillgelegt. Am Mittwoch durchsuchte die Staatsanwaltschaft Bremen die Räume des Unternehmens in der Theodor-Neutug-Straße, beschlagnahmte Unterlagen und nahm den Geschäftsführer und Hauptgesellschafter Peter H. sowie den zweiten Chef des Unternehmens, einen Holländer, fest.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft stehen die Männer im Verdacht, rund 150 Kunden um 1,5 Mio. Mark betrogen zu haben. Sie sollen Bankgeschäfte mit garantierten Renditen von 14, 22 und 44% vermittelt haben. Der Haken: „Solche Geschäfte gibt es nach den Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft Bremen nicht“, erklärte der zuständige Staatsanwalt Dr. Christian Baumgarte. Auch die Beschuldigten sollen nichts Näheres über die lukrativen Verdienstspannen zu berichten gewußt haben: Sie hätten das eingezahlte Geld einem Mann weitervermittelt, der das Geld dann angelegt habe.

Die Renditen sollten die Kunden möglichst im Novi-eigenen Laden wieder verjubeln. Erst am Dienstag hatte in Bremen-Nord der erste Novi-Multi-Shop“ eröffnet, gestern wurde er bereits wieder für unbefristete Zeit abgeschlossen. Dort gab es Reisen und Anebote des Versandhauses Schwab, eine „Novi-Reisegesellschaft“ sei in Gründung gewesen. Insgesamt hat der Novi-Komplex weltweit 16 Geschäftsstellen, Rund 100 Läden seien allein für die Bundesrepublik projektiert gewesen.

Kunden, die auf Rückzahlung ihres Geldes bestanden hätten, seien „nach dem Schneeball-Prinzip“ aus den Einzahlungen anderer bedient worden, erklärte die Staatsanwaltschaft weiter. Alle Novi-Gesellschaften sind erst im letzten Jahr im Bremer Handelsregister eingetragen worden. Peter H. hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft unmittelbar vor Beginn seiner „Geschäfte“ in Luxemburg mehrere Monate in U- Haft gesessen haben. Aufgefallen war die Novi durch einen Prospekt, den die Staatsanwaltschaft in die Hände bekommen hat. mad