Sellafield strahlt nicht

■ Greenpeace erstritt gerichtliche Überprüfung der Betriebsgenehmigung

Berlin (taz) – Britische Gerichte werden letztlich über die Eröffnung der neuen atomaren Wiederaufarbeitungsanlage THORP in Sellafield an der englischen Westküste entscheiden. Greenpeace erstritt gestern in London eine gerichtliche Überprüfung der Betriebsgenehmigung für die Anlage. Offiziell kann die WAA zwar weiterhin am kommenden Montag in Betrieb gehen, wirklich angefahren wird sie aber nicht.

„Der Betreiber BNFL ist technisch noch gar nicht soweit, die brauchen noch mindestens einen Monat bis zur Inbetriebnahme“, sagte Bridget Woodman von Greenpeace gestern der taz. Deshalb habe die Umweltorganisation auch auf eine einstweilige Verfügung verzichtet. Die Gerichtsentscheidung über die Betriebsgenehmigung der Regierung soll ab 7. Februar erfolgen.

In der neuen WAA sollen in den kommenden Jahren auch mehrere hundert Tonnen abgebrannte Brennstäbe aus deutschen AKW wiederaufgearbeitet werden. Die Atomanlagen von Sellafield haben in den vergangenen dreißig Jahren die Irische See und Teile der Nordsee atomar verseucht. Die Strahlenbelastung würde mit der neuen WAA noch zunehmen. ten