Lokalkoloratur

Aufgepaßt StudentInnen! Hier gibt's was zu lernen für alle, die dereinst politische Karriere machen sollen, bis in die höchsten Ränge unseres Staatswesens. Falls Ihr Euch in diesen Tagen um einen Sitz im Studentenparlament beworben habt, nehmt Euch doch mal dieses Bewerbungsschreiben zu Herzen: „Die Sitzungen des Studentenparlaments im laufenden Semester haben gezeigt, daß eine sinnvolle Parlamentsarbeit kaum oder gar nicht möglich war. Das lag an der Zusammensetzung des Hauses, das von Pseudolinken durchsetzt ist, denen anscheinend nichts an effektiver, wirkungsvoller politischer Arbeit liegt, sondern die lediglich ihren kindlichen Aktionismus befriedigen wollen. (...). Ich bin bereit, einen großen Teil meiner Zeit für eine gemäßigte, sinnvolle Politik im Parlament einzusetzen. Dringliches Ziel: Ein Hochschulgesetzentwurf, mit dem sich die Mehrheit der Studenten identifizieren kann und für den sie notfalls auch auf die Straße gehen kann.“ Achtung! Notfalls muß gefettet werden. Sonst wird es nichts mit dem Senatorenamt, das der Autor dieser Musterrede inzwischen innehat. Der Text stammt übrigens vom Januar 1969 und aus der Feder von ... Richtig! Werner Hackmann. Schade nur, daß wir das dazugehörende Foto aus drucktechnischen Gründen nicht mitliefern können. uex