“In Deutschland deutsch sprechen!“

■ Anklage wegen Mordversuch an Ausländern

Lüneburg Ein 45 Jahre alter deutscher Arbeiter muß sich vom kommenden Donnerstag an vor dem Lüneburger Landgericht wegen vierfachen Mordversuchs an arabischen Asylbewerbern verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, mit einer scharfen Kleinkaliberwaffe auf die Ausländer-Gruppe geschossen zu haben. Zuvor hatte der mutmaßliche Täter nach Zeugenaussagen die vier Männer aufgefordert, „in Deutschland gefälligst deutsch zu sprechen“.

Bei dem Vorfall, der sich in einer Oktobernacht im Lüneburger Kneipenviertel abspielte, wurde einem 26 Jahre alten libanesischer Asylbewerber von hinten die Lunge angeschossen, er wurde lebensgefährlich verletzt.

Der Arbeiter war nach kurzer Fahndung von der Polizei festgenommen worden. Die Ermittlungsbehörden gaben an, ein konkretes Tatmotiv habe der Mann nicht nennen können. Es sei jedoch anzunehmen, daß der Mann aus Ausländerfeindlichkeit gehandelt habe. Der Prozeß ist zunächst auf sechs Tage terminiert. dpa