Dritte Welt nicht vergessen

■ „Germanwatch“ und andere Initiativen stellen „Wahlcharta '94“ vor

„Die klassischen Themen der Zukunft spielen im Wahlkampf keine Rolle“, klagt Gunther Hilliges von der Nord-Süd Initiative „Germanwatch“. Für ihn ist das Superwahljahr 1994 eine Chance, „das internationale Menschenrecht auf Entwicklung und die Gerechtigkeit zum Maßstab des Handelns zu machen“. Mit der „Wahlcharta –94“ wollen „Germanwatch“ und andere Gruppen auf die wirklichen Probleme hinweisen.

Für die „Wahlcharta –94“ stellen sich vor allem vier Probleme: Erstens müßten die Vereinbarungen des Umweltgipfels von Rio im Norden konkret werden, meinte Hilliges: „Das bedeutet vor allem eine wirksame Reduzierung von CO2, ein Schuldenerlaß für die Dritte Welt und die Erhöhung der Entwicklungshilfe.“ Zweitens müsse es „Handlungsfreiheit statt Freihandel“ geben: das GATT-Abkommen müsse nachverhandelt werden. Schließlich müsse die „globale Apartheid“ zwischen der ersten und der restlichen Welt überwunden werden, und die Rüstungsindustrien müßten mit der Konversion ihrer Produkte beginnen. bpo