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: WDR-Papier zum Rechtsextremismus

Der Rundfunkrat des WDR hat Ende vergangener Woche ein bereits im Dezember beschlossenes „Rechtsextremismus-Papier“ vorgestellt, das Leitlinien zum Umgang mit dem Problem in Hörfunk und Fernsehen vorgeben will – ein seltener und bundesweit einzigartiger Vorgang. In dem Papier werden zwar ausdrücklich die bisherigen Programme zu dem Thema gelobt, dennoch sah der Rat Handlungsbedarf, insbesondere in seiner Funktion als Programmberater des Intendanten und zur eigenen „Meinungsbildung und Selbstvergewisserung“.

Um „unsere demokratische Verfaßtheit“ zu stärken, fordert das Papier eine „sensible und sorgfältige Gestaltung der Berichterstattung“, die zwischen Popularisieren“ und „Totschweigen“ austariert sein solle; entsprechende Beiträge sollten geschickt „ins Gesamtprogramm einbezogen werden“, um nicht nur auf bereits Überzeugte zu treffen. Über den Alltag der Immigranten, aber auch den der Rechtsradikalen solle berichtet werden; dabei sei auf Sprache zu achten. Worte wie „Asylant“ oder „Flut“ sollten vermieden werden; die Medien sollten zu Erforschung und Entlarvung „rechtsradikalen Gedankenguts“ auffordern. Es sei „zu hinterfragen“, inwieweit das Medium Gewalt erzeuge; Inszenierungen gar – etwa von Skin-Aufmärschen, wie bei den Kommerziellen angeblich vorgekommen – sollten ebenfalls „strikt vermieden werden“. O.R.