■ Die poluläre Konzertführerin
: De Fischer un sien Lachs

Seine Laufbahn begann er in Striptease-Lokalen: Dort spielte er in der Showband und verdarb den Gästen ihren Spaß mit allzu krachenden Gitarrenläufen. Egal ob dies nun stimmt oder gut erfunden ist – wer mit solchen Geschichten im Showbusiness reüssiert, kann nicht ganz schlecht sein. Und wenn ihm dazu auch noch solch ein schöner Name wie Kim Salmon& the Surrealists einfällt, reicht das im Grunde schon als Empfehlung aus. Na gut – ein wenig mehr noch: Aus Australien kommt Herr Lachs, wie er auf deutsch heißt, „erkundet die Randbereiche von Pop, Rock und Jazz“, und haut scheinbar immer noch gerne mitten rein in die schummrigen Stimmungen, denn jetzt zerbröseln bei ihm „psychedelische Balladen“ an der krachenden „wall of sounds“: Samstag (22.1.) um 20 Uhr im Wehrschloß.

Vor fast genau einem Jahr spielten Toshinori Kondo & Ima im Schlachthof, und dort gastieren sie wieder am Sonntag (23.1.) um 20.30 Uhr. Damals lobte ich den Trompeter, der versucht, wie eine Mischung aus Miles Davis, Presslufthammer und Rockstar zu klingen, als Zugführer des Tokio-Babylon-Express, der „die verschiedensten Musikstile gegeneinanderschleuderte und sich dabei so brachial gebärdete, daß man kaum die musikalische Finesse bemerken konnte, die diesen Großangriff so effektvoll wirken ließ“.

„I used to be an animal, but I'm alright now“, nannte der ehemalige Leadsänger von The Animals Eric Burdon seine Autobiographie, und dem braucht man nichts mehr hinzufügen. Ob er auch in diesem ungewöhnlichen, guten Zustand noch den Blues so begnadet dreckig absondern kann, läßt sich am Montag (24.1.) um 20 Uhr im Aladin überprüfen, denn dort tritt er mit seinem alten Spezi Brian Auger und Band auf.

Von den exzentrisch/ avantgardistischen Bands, die in den frühen 80er Jahren en vogue waren, hat es zumindest eine bis in die 90er geschafft. Von den Original Fischer Z ist zwar nur noch Bandleader John Watts dabei, und die Band hat eine ganze Reihe von Wechseln hinter sich. Aber mit einem neuen Konzept, dessen aggressiver elektrischer Sound sich sehr von den letzten allzu netten, akustischen Plattenproduktionen unterscheidet, klingt die Band wieder frisch geschliffen. „Kamikaze Shirt“ heißt das neue Album und beim Konzert am Dienstag (25.1.) um 20 Uhr im Aladin gibt's T-Shirts zur Unterstützung antifaschistischer Organisationen. Willy Taub