Gerhard Seyfried

Bekannt ist er allen als Berliner Anarcho-Zeichner, aber in Wirklichkeit ist er ein Bayer. Ein krudes Gemisch, das wir verzeihen, weil er als sein Hobby „umziehen“ angibt und ansonsten behauptet, alle seine Wünsche seien schon in Erfüllung gegangen. Glücklich ist er allerdings nicht: Erstens sei es „ein weit verbreiteter Irrglaube, daß man mit Zeichnen reich wird“ und zweitens hängt ihm auch noch das Finanzamt auf der Pelle. Pfui!

Angefangen hat der nun 46-Jährige als Werbe-Graphiker, um dann Anfang der 70er erstmals eine Zeichnung in dem alternativen Blatt zu veröffentlichen. 1976 zog er nach Berlin, zwei Jahre später erschien sein erstes Buch „Wo soll das alles enden“ beim jetzt verschiedenen Rotbuchverlag. Es folgten sechs weitere Bücher. Nebenbei widmete er sich solchem „Kleckerkram“ wie den Karikaturen für Pardon, den Tagesspiegel, das Zeit-Magazin, für GEO und die taz.

Seine beiden letzten Bücher, „Future subjunkies“ und „Spacebastards“, zeichnete er zusammen mit der Berlinerin - „nicht Beziehung“ - Ziska. Momentan arbeiten die beiden an der dritten Folge dieser Trilogie, und suchen dafür einen „Sponsor“. Außerdem plant Seyfried, etwas im „alten Stil“ zu zeichnen: „Mac Öko und die Eso-Dadas“ soll in knapp einem Jahr erscheinen. Die kurzen Comics sollen einen „Rundschlag quer durch Deutschland“ bieten und besonders ÖkologistInnen und Esoterik-Freaks ins Visier nehmen. Doch „mit der Faust ins Auge“ will Seyfried heute niemand mehr treffen, er habe sich im Laufe der Jahre vom „Agitator zum satirischen Kommentator“ entwickelt. Wir fügen nur noch hinzu: zu einem guten! xxxxxxxxxxxxxxxxAnnette Bolz