Erde verseucht

■ 50.000 m3 Gift unterm Potsdamer Platz

Die erste grundwassergefährdende Altlast am Potsdamer Platz ist entdeckt worden. Die Umweltverwaltung hat auf etwa einem Hektar Phenole und polyaromatische Kohlenwasserstoffe gefunden, die die Grenzwerte der sogenannten Berliner Liste überschreiten. Die Altlast verbirgt sich östlich des Esplanade zu rund zwei Dritteln unter öffentlichem Straßenland und zu einem Drittel unter den Grundstücken von Debis, Sony und Hertie. Die Investoren wissen davon noch nichts, berichtete auf einem Erörterungstermin am Mittwoch abend Wilfried Graefe von der Umweltverwaltung. Ihm selbst lägen die Untersuchungsergebnisse erst seit wenigen Tagen vor. Auf dem Termin ging es um die Einwände von 120 Bürgern gegen die von Debis beantragte Entnahme von 2,8 Millionen Kubikmetern Grundwasser. Die zusätzlichen Kosten, die den Investoren und dem Land Berlin durch die umweltgerechte Entsorgung der Altlast enstehen, schätzt Graefe als eher marginal ein. Bei der Menge Boden, die durch die Bauarbeiten für Verkehrstunnel und Gebäude ausgehoben werden, fielen die 50.000 Kubikmeter kaum ins Gewicht. Die heutigen Grundstücksbesitzer müßten für die Entsorgung aufkommen, weil der Verursacher nicht mehr auszumachen sein wird. Dirk Wildt

Siehe auch Bericht auf Seite 36