Betr.: "Was sollen wir wollen?" von Joschka Fischer, taz vom 13.194

Zwar will Joschka Fischer „die deutschen Verhältnisse ökologisch, sozial und demokratisch umgestalten“ und zwar „erfolgsorientiert“, doch warnt er gleich vor einer hierfür notwendigen Umverteilungspolitik: „Flucht aus der DM, Kursverfall, Investitionseinbrüche etc.“, orakelt er. Wie er da überhaupt umgestalten will, sagt er nicht. Witzig auch die Bemerkung, daß die Hamburger GAL mit einem „realitätsorientierten Programm“ gegenüber Ebermanns Zeiten „ihre Stimmen fast verdoppeln konnte“. Na wo isse denn, die grüne Regierungsbeteiligung in Hamburg trotz soviel Realpolitik? Und wie sieht es da aus, wo es sie gibt? Müllmitverbrennung im Hochofen in Bremen, „Streitfreistellung“ von Schacht Konrad, Emsvertiefung und Daimler-Benz- Teststrecke in Niedersachsen, ein nichtgenehmigter Reaktorblock, Flughafenausbau, Biebesheim und Mainhausen in Hessen, von Hoechst ganz zu schweigen. Aber Hauptsache drin und dran!

[...] Für das, was Fischer will bedarf es wirklich keines Programms – allensfalls der Speisekarte der „Parlamentarischen Gesellschaft“. [...] Wolfgang Kühr, Sprecher des Projektbereichs Radikalökologie der Ökologischen Linken, Essen