Ein wohlkalkulierter Erfolg

■ Hamburger Thomas Friese siegt bei Regatta vor Key-West

Die Premiere für eine völlig neue Bootsklasse ist gelungen: Elf Schiffe der neuen, erst im vergangenen August konstruierten Admiral's-Cup-Klasse Mumm 36, waren bei der Key-West-Race-Week am Start. Für die deutschen Yachten wurde die achte Auflage dieser Hochseeregatta vor dem Südzipfel Floridas zu einem Erfolg. Die Plätze Eins und Drei gingen an die Thomas-I-Punkt und an die Aerosail 3, ein neunter Platz blieb der von Schäden verfolgten Aerosail 2.

Der Erfolg der Thomas-I-Punkt war zu erwarten. Thomas Friese, Boutikenbesitzer aus Hamburg, hatte sich international die besten Hochseesegler zusammengekauft. Zunächst den Neuseeländer Roussel Coutts. Als mehrfacher Matchrace-Weltmeister, Admiral's und America's-Cup-erfahren, gehört er zu den namhaftesten Skippern der Welt. Verantwortlich für die Bordtaktik war der US-Amerikaner Larry Klein – ebenfalls zum Hochseeadel zählend.

In allen sieben Wettfahrten war die Mannschaft weit vorne zu finden und dreimal reichte es für die Friese-Crew zu einem Wettfahrtsieg.Fast unerwartet war der Erfolg der beiden deutschen Nachwuchsmannschaften Aerosail 2 und Aerosail 3. Lediglich zwei namhafte Skipper, den zweifachen Olympiasieger Jochen Schürmann aus Berlin und den zweifachen Admiral's-Cup-Gewinner Achim Griese (Hamburg) hatte das Sportförderkonzept eines Automobilherrstellers verpflichtet. Der Rest bestand aus NachwuchsseglerInnen die sich in fünf Talentschuppen für den Amerika-Trip qualifiziert hatten.

Bei Achim Griese auf der Aerosail 3 lief es auf Anhieb: Mit zweiten und dritten Plätzen segelte das Schiff auf vordere Plätze. Nur zwei Wochen hatte die Truppe im Vorwegetrainiert. „Alle waren riesig motiviert“, erzählt Griese seine Florida-Erfahrung. und so, als ob er dem sponsorenden Multikonzern nicht schon genug Honig ums Maul geschmiert hätte: „Aerosail ist der richtige Weg für den eigenen Nachwuchs.In einem Jahr braucht sich keiner mehr seine Crew zu kaufen, wenn er vorne mitsegeln will“, teilt Griese in Richtung Friese aus.

Die Aerosail 3 belegte den dritten Platz im Gesamtklassement.J ochen Schümann dagegen wurde vom Pech verfolgt. Zweimal mußte er wegen Problemen mit den Backstangen aufgeben und einmal riß sogar ein Segel ein. Da blieb für ihn und seine Aerosail 2 am Ende nur der neunte Rang.

ank