Mieterhöhung: Studi-Protest per Postkarte

■ Senat will Zuschüsse für Studentenwohnheime streichen

Eigentlich möchte sie keiner, aber kommen wird sie dennoch. Die Mieterhöhung für Zimmer in den Studentenwohnheimen. Ab 1995 werden die Studis statt bisher 244 Mark etwa 290 Mark für ihre Buden bezahlen müssen. Es sei denn ...

„Wir wollen mit dem Senator darüber verhandeln, daß diese Kürzung nicht wirksam wird.“ Manfred Klee, Geschäftsführer beim Studentenwerk ist trotz knapper Stadtkassen verhalten optimistisch, daß der Senat die geplanten Kürzungen im Zuschußetat für die Studentenwohnheime rückgängig macht.

Denn nur noch 500.000 Mark statt derzeit eine Million will der Senat ab 1995 an die Wohnheim-Träger abführen. Bleibt es bei dieser Planung, kommt auf die Studis eine deftige Mieterhöhung zu.

Die setzt sich wie folgt zusammen: Etwa 25 Mark mehr müßten die Studenten zahlen, um die fehlende halbe Million auszugleichen. Dazu kämen. so die Rechnung des Studentenwerks, zehn Mark Mieterhöhung, um die allgemeine Preissteigerung auszugleichen. Obendrauf nochmal zehn Mark als studentischer Beitrag zum Wohnheim-Neubau – und fertig ist die 20prozentige Preissteigerung.

Die Wissenschaftsbehörde kann den Studenten allerdings nur wenig Hoffnung machen, im Gegenteil. Behördensprecher Jenspeter Rosenfeld ist schon froh darüber, daß man bei den städtischen Kassenwarten überhaupt noch 500.000 Mark locker machen konnte. Im Haushaltsplan 1992 hatte hinter dem Wohnheimzuschuß für 1995 immerhin noch eine blanke Null gestanden.

Im Asta-Büro wird in diesen Tagen versucht, Protest gegen die geplante Mieterhöhung zu organisieren. Der Optimismus ist allerdings gedämpft: „Wieviel man erreichen kann,“ sagt Sozialreferent Thomas Rehn, „haben wir ja beim Protest gegen das Eckwerte-Papier gesehen.“

Uli Exner