Lokalkoloratur

Spannend wird es eigentlich nicht, wenn heute nachmittag im 61köpfigen Konzil der Hamburger Uni die Wahl des Vizepräsidenten ansteht. Es gibt nur einen Kandidaten: Arnold Sywottek, seit 20 Jahren Professor für Neuere Geschichte, wurde von seinen Kollegen der „Reformgruppe Hamburger Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer“ gebeten, sich der akademischen Selbstverwaltung zu widmen. Da sich das „Experiment“ zweier Vize-Präsidenten nicht bewährt habe, so Uni-Sprecher Jörg Lippert, hat die Gruppe der „unabhängigen Professoren“ dieses Mal auf die Aufstellung eines Kandidaten verzichtet. Schade diesmal: An der Hamburger Uni wird mit einer langjährigen Tradition gebrochen. Mit Ausnahme von Jörg Hennig hatten im vorigen Jahrzehnt mit Heide Pfarr, Barbara Wagner und zuletzt Barbara Vogel stets Frauen das Amt der Vize-Chefin inne. Aber angesichts der aberwitzigen Relation von rund 800 männlichen zu 40 weiblichen ProfessorInnen ist die Personaldecke wohl einfach zu dünn. kaj