Der schwarze Clown

■ Ab heute im Freiraum: „door out“

Jürgen Müller-Othzen hatte ein inneres Bild: Eine Figur sitzt mit einigen Eimerchen in einem großen Sandkasten und spielt die Welt. Denn die Welt sei doch nicht viel anders als ein Sandkastenspiel von erwachsenen Menschen, sagte er sich. Mit der Vision ging er drei Jahre herum, setzte sich eines Tages auf einen Stein am Mittelmeer und schrieb in vier Tagen ein Stück: „door out“. Heute abend führt der Autor und Schauspieler Müller- Othzen das Ein-Personen Stück im Freiraum-Theater auf.

Aus dem Sandkasten wurde ein abgeteilter viereckiger Raum, ohne Eimerchen: die kleine Welt des schwarzen Clowns. „Das Stück stellt die Demontage eines Menschen dar“, sagt Müller-Othzen. Die Zersetzung soll ohne jede Sprache stattfinden. Da mußte Regisseur Gotthart Kuppel „schlucken“, als er das Stück erstmals in den Händen hielt. Das Skript besteht einzig aus Handlungsanweisungen.

Kuppel formte einen Anfang, der an einen Krimi erinnert, und eine Figur wie aus dem Kino, die im Lauf des Stücks die Sicherheit ihrer Gesten einbüßt - und nicht ganz unlustig: „Wir sind gespannt darauf, wie das Publikum mit den kleinen komischen Elementen umgehen wird“, sagt Kuppel.

Die Musik von Rolf Kirschbaum soll dem Stück entsprechen: „Die Anfangsmusik ist eine große Versprechung, dann zerbröselt sie sozusagen auch“, stellt Kirschbaum fest. vivA

heute 20.30 Uhr, Freiraum