Zukunftsmarkt Asien

■ Kinkel stellt Leitlinien vor

Berlin (taz) – „Das Gewicht der wichtigsten Staaten Asiens in der Welt ist groß und wird sich noch verstärken“, so beginnen die neuen „Leitlinien zur deutschen Asienpolitik“, die das Bonner Außenministerium jetzt vorlegte. In 10 Punkten zusammengefaßt, stellen sie das Ergebnis einer dreitägigen Konferenz von 21 deutschen Botschaftern dar, die von ihren Amtssitzen im asiatisch-pazifischen Raum an den Rhein gekommen waren. Dabei ging es vorrangig um eine Stärkung der Zusammenarbeit zwischen deutschen Botschaften und anderen staatlichen Stellen und der Wirtschaft, um den Zugang zu den wachsenden Märkten in Asien nicht zu verlieren. Außenminister Klaus Kinkel sagte zum Abschluß des Diplomatentreffens am Mittwoch, die rund 500 bis 700 Millionen zahlungskräftigen Konsumenten in der Region dürften nicht vernachlässigt werden. „Asienpolitik ist eine prioritäre Aufgabe der Zukunftssicherung für Deutschland“, erklärte er.

In den „10 Punkten“ fordert die Bundesregierung sich selbst und unter anderem ihre Diplomaten auf, sich und die Deutschen besser über den asiatisch-pazifischen Raum zu informieren, „Innovation und notwendige Anpassungen“ zuzulassen und die Beziehungen zu maßgeblichen Führungskräften Asiens zu stärken. „Wir sprechen Menschenrechtsverletzungen, wenn notwendig, direkt und nachdrücklich an“, heißt es. li

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