■ Aus den Niederungen des Fußballsports
: Riccardo und der Mainzer Karneval

Während die Profis des HSV und des FC St. Pauli ihre Vorbereitung im sonnigen Süden genießen, beginnt für die Oberliga-Kicker am Wochenende bereits wieder der Kampf um die Punktprämien, welche die arg geschröpften Portemonnaies endlich etwas auffüllen sollen.

Nach dem trüben, aber leider typischen, Hamburger Schmuddelwetter der letzten Wochen, fegt jetzt ein Orkan über die Feuchtbiotope, so daß die Platzwarte voller Hoffnung sind, daß die Spiele doch noch angepfiffen werden können.

Der HSV durfte bereits letzte Woche ran, zum Start gab's ein 2:2 gegen den VfB Lübeck. Heute (14.30 Uhr) kommt Göttingen 05 an den Rothenbaum. Dann sind auch Peter Woodring und Uwe Bormann wieder dabei, die mit den Profis im Trainigslager in Side weilten und ihre Amateur-Mitstreiter zumindest mit sonnigen Geschichten ein wenig aufheitern können. Stürmer Riccardo Baich durfte nicht mit in die Türkei, weil er von Boß Benno Möhlmann für seinen zünftigen Umtrunk mit Kumpel Francesco Copado von den Profis kurzweilig suspendiert wurde. Stattdessen bekundete der Zweitligist Mainz 05 Interesse an Riccardo, der letzte Woche ein Probetraining bei den Mainzern absolvierte und einen guten Eindruck hinterließ. So ist es gut möglich, daß der Nachwuchsstürmer heute seine Abschiedsvorstellung gibt, zumal am Dienstag die Transferliste des DFB geschlossen wird. Riccardo Baich in „Mainz, wie es singt und lacht“ - das hätte doch was.

Wenig Freude herrschte dagegen in den letzten Monaten beim VfL 93. Erst die unrühmliche Trainer-Entlassung vom erfolgreichen Jens Duve, der sensationelle 14:14-Punkte mit den Underdogs geholt hatte und dann begann für den neuen (alten) Coach Uwe Erkenbrecher die Zeit des Wartens. Seit dem 9. November ist er jetzt der sportliche Leiter am Borgweg, aber das üble Schicksal wollte es so, daß alle Punktspiele des VfL 93 regelrecht ins Wasser fielen. Letzte Woche fuhren die Winterhuder hoffnungsvoll Richtung Hoisdorf, wo der Platz auch bespielbar war, aber diesmal machte der Schiedsrichter der Feuertaufe von Erke einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Er kam nämlich nicht, weil der Norddeutsche Fußball-Verband die Ansetzung zu spät rausgeschickt hatte. Das ist gemein. Der Referee morgen für das Auswärtsspiel in Oldenburg soll bestellt worden sein, der Platz ist bespielbar, da kann man nur hoffen, daß der VfL-Bus keine Panne hat...

Reichlich Pannen gab es in dieser Serie in Lurup. Der SVL hat mit den höchsten Etat aller Oberligisten, aber trotzdem ziert die Mannschaft von Dietmar Demuth das Tabellenende. Jetzt soll aber endlich die Wende her: Morgen (14.30 Uhr) kommt der VfB Lübeck an die Flurstraße. Der steht ebenfalls mitten im Abstiegs kampf, da hilft nur ein Sieg, damit Lurup-Mäzen Uwe Einsath auch in Zukunft noch von der Regionalliga träumen darf.

Pille