Opel Ahoi!

Die Blechkisten, die gestern am Martinianleger geparkt waren, die hatten noch Glück und wurden vor dem Ertrinken abgeschleppt. Dramatischeres spielte sich dagegen in Bremen- Nord ab. Der Opel Kadett aus der Innenstadt hätte seiner maritimen Benamsung entsprechend den Nachweis der Schwimmfähigkeit erbringen können. Gestern dümpelten am Anleger Blumenthal sieben PKW in der Weser.

Zweimetersiebzig über normal bei Vegesack, so viel Weser hatten die Sturmböen in's Land getrieben. Kein Grund zur Panik, sagte die Bremer Polizei, und noch lange keiner für einen Katastrophenalarm. Die Parkplätze wurden leergeräumt, der Fährbetrieb eingestellt, ein paar umgestürzte Bäume aus dem Weg geschafft – in Bremen „nur geringfügige Schäden“, wenn man von den hunderten zerfetzter Schirme mal absieht.

Da sah es in Niedersachsen viel schlimmer aus: „Millionenschäden“ vermelden die Agenturen. In Rotenburg/Wümme stürzte das Dach eines Heimwerkermarktes zusammen, bei der Überflutung des Emder VW-Verladekais wurden 200 Autos demoliert und in der Nacht zum Freitag sank in der Ems ein Küstenmotorschiff. Die Besatzung konnte gerettet werden.

Heute soll die Gefahr vorüber sein: Der Wind flaut ab, größere Wassermassen sind nicht mehr zu erwarten. taz